Signale by Frederik Pohl

Signale by Frederik Pohl

Autor:Frederik Pohl [Pohl, Frederik]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fischer Orbit 26
veröffentlicht: 2013-12-20T05:00:00+00:00


DER VATER DER STERNE

Das Grundrelief hat die Gestalt eines Schimpansen, zusammengekrümmt und mit blinden, verängstigten Augen in die Welt bückend, denn es war der Schimpansenkörper, den sie fanden, und der Schimpansenkörper, den sie unter dem Monument begruben. Das Grundrelief stellt einen Affenkörper dar. Aber die Statue, die sich darüber erhebt, zeigt einen Gott.

Die fünf Höllen des Orion

I

Sein Name war Herrell McCray, und er hatte Angst.

Er wußte nur, daß er sich in einer Art von Kammer befand, nicht größer als eine Gefängniszelle. Vielleicht war es eine Gefängniszelle. Was es auch sein mochte, er hatte darin nichts zu suchen, denn vor fünf Minuten hatte er sich noch im Weltraum befunden, auf der langen Reise von der Erde zu den blühenden Kolonien im Umkreis von Beteigeüze 9. McCray war Schiffsnavigator und pflegte sich für Kurskorrekturen bereitzuhalten – nicht daß jemals welche notwendig wurden, aber der Grund dafür lag in den stündlichen Kontrollen während des langen Fluges. Er hatte die Scheitelkreiswinkel von den Computer-Schirmen abgelesen, die automatisch den Bereich der Orientierungssterne erfaßten und alles korrekt gefunden, dann hatte er aus alter Gewohnheit den Schleudermechanismus überprüft. Das war bloß eine persönliche Schrulle; er hatte es schon tausendfach getan. Und während er Beteigeuze, Rigel und Saiph anstarrte … geschah es.

Die Räumlichkeit war total finster, und sie schien mit einer Sammlung von harten, scharfen, klebrigen und knorrigen Gegenständen verschiedener Art sowie einer Anzahl lästiger Formen angefüllt zu sein. McCray strauchelte über etwas, das unter seinen Füßen schwankte, und fiel gegen etwas, das ein hohles Scheppern von sich gab. Er hielt sich aufrecht und hustete, als er in den Bereich von etwas geriet, das gefährlich nach Halogenverbindungen roch, und schrammte sich die Schulter auf, gerade durch seine Raumuniform hindurch, an einem Ding, das vibrierte, als er es anstieß.

McCray besaß keine Vorstellung, wo er sich befand, und keine Ahnung, wie er hinaus konnte.

Nicht nur, daß er sich im Dunkeln befand, sondern auch in so gut wie vollständigem Schweigen. Nein. Nicht ganz.

Irgendwo, eben noch an der Reizschwelle seines Trommelfells, vernahm er so etwas wie eine Stimme. Er vermochte sie nicht regelrecht zu hören, aber irgendwie nahm er sie wahr. Er saß so ruhig wie er es vermochte und lauschte; die Stimme schien nicht greifbar.

Wahrscheinlich bildete er sie sich nur ein.

Aber der Raum selbst war eine harte Tatsache. McCray fluchte wütend und lauthals.

Es war unmöglich und verrückt. Es gab einfach keine Erklärung dafür, wie er aus der warmen, freundlichen Schlafkabine eines Navigators auf dem Raumschiff Jodrell Bank in dieses verdammte, finstere, trostlose Loch von Räumlichkeit gelangt war, in dem alles schrecklich und nichtverständlich schien. Erbittert rief er aus: »Wenn ich nur etwas sehen könnte!«

Er stolperte und fiel gegen etwas, das weich, klebrig, aber nicht unbedingt elastisch war, ähnlich wie Kuchenteig.

Ein Flackern rosafarbenen Lichtscheins tauchte auf. Erschrocken sprang er hoch. Er sah etwas, das einer mittelalterlichen Rüstung glich.

Aber es war, wie er im selben Augenblick erkannte, ein Raumanzug. Doch was war das für ein Licht? Und was waren diese anderen Dinge in dem Raum?

Das Licht tanzte mit der Blickrichtung seiner Augen einher. Es war wie ein Blick aus einem Tunnel oder wie das Tragen von Scheuklappen.



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